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INKIEL Teil2INKIEL Teil 2 Eine abenteuerliche Geschichte
über das Leben im Spätmittelalter
„Dieser
Dreh war nötig, denn zu Störtebeckers Zeiten gab es den Kieler
Umschlag noch nicht.“ Aber eine Piratengeschichte wollte die
42-Jährige unbedingt für ihr Hörspiel verwenden. „Es ist ja nun
mal spannend“, sagt sie mit einem Lächeln und gibt zu: „Zwar ist
es umstritten, ob es Klaus Störtebeker wirklich gab, der Gödeke
Michels hat aber tatsächlich existiert.“ Vom Kieler Umschlag
wollte sie ebenfalls erzählen. „Darüber fand ich vieles, was ich
vorher gar nicht wusste. Zum Beispiel, dass er ursprünglich er am 6.
Januar begann. Zu dem Zeitpunkt war Weihnachten vorbei, die Ernte
eingefahren, das Vieh geschlachtet und die Lager gefüllt. Ein guter
Termin, um Handel zu treiben und Schulden zu begleichen“, erklärt
Hilke Wilhelmsen. Sie erfuhr von den „Kieler Burspraken“, den
damaligen Stadtgesetzen, wusste, wie hoch das Glücksspiel geahndet
wurde und auch, wie hart das Leben zur damaligen Zeit war. All diese
Aspekte fließen in Henrics Leben ein. „Die Authentizität war mir
wichtig, auch wenn manche Stellen wie das ‚Rädern‘ brutal
erscheinen. Wir haben versucht, sie so wenig reißerisch wie
möglich umzusetzen.“ Eine putzige Gute-Nachtgeschichte ist es also
nicht. „Aber für Kids ab etwa zehn Jahren durchaus okay“, wie
eine Lehrerin Rückmeldung gab. Und das war wichtig, denn eines soll
das Hörspiel auf jeden Fall erreichen – geschichtliches
Wissen Schülerinnen
und Schülern auf spannende Weise nahebringen. „Mein
Geschichtsunterricht“, berichtet Hilke Wilhelmsen, „war leider
von der furchtbar trocken Sorte mit vielen Daten zum
Auswendiglernen.“ Im Gegensatz zum Hörbuch ist ein Hörspiel mit
Dialogen, Geräuschen und Musik viel aufwändiger zu produzieren.
Etwa ein Jahr dauerte es von Beginn der Recherche bis zur hin zur
Produktion und Postproduktion, die Sprecher-Aufnahmen waren in den
Räumen der FH Kiel. Insgesamt 22 Sprecher, die Hilke Wilhelmsen
durch einen Aushang am Theater und einem Artikel im Kieler Express
fand, sowie zwei Helfer für Schnitt und Technik waren beteiligt.
Wertvolle Tipps bekam sie von der befreundeten Archäologin Simone
Hofeditz, die in der Landeshauptstadt Kieler Stadtspaziergänge unter
anderem
zum Thema Mittelalter durchführt. „Es war eine tolle Arbeit, zu
der alle Mitwirkenden sehr viel eingebracht haben.“ Das Ergebnis
wurde unlängst vom Oberbürgermeister Torsten Albig wärmstens
empfohlen und ist nun auf CD in vielen Kieler Buchhandlungen,
darunter Wiker Buchhandlung, Zapata, Erichsen und Niehrenheim,
Weiland, Thalia sowie der Touristinformation Kiel und unter
www.hanse.hoerspiel-kunst.de
zu bekommen. Ein kleiner Ausblick noch: Im kommenden Mai wird das
Hörspiel als nachgeholte Premiere als Event auf einer echten
Hanse-Kogge mit Rahmenprogramm an der Förde zu erleben sein.
Nicola Jöhnk
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